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Ein neuer Lebensabschnitt – die Elternkarenz

Jetzt bin ich doch schon seit ein paar Wochen daheim, aber es fühlt sich immer noch nicht „endgültig“ an. Ich hab immer noch das Gefühl, das ich in ein paar Tagen wieder ganz normal ins Büro gehen werde und meinen „alten“ Alltag leben werde.

I’m already on early maternity leave since a few weeks, but it still doesn’t feel definite. I still have the feeling that I’ll be back in the office and in my normal everyday life in a few days.

Letztes Jahr war ich mehrere Monate daheim, da war das aber alles etwas anderes, da war ich krank und in meiner eigenen Welt gefangen. Da kreisten meine Gedanken darum, was die anderen jetzt denken werden, ob ich jemals wieder als „normal“ gelten werde, ob ich jemals wieder glücklich sein werde… Jetzt ist das alles anders, ich bin glücklich, ich bin an einem Punkt im Leben an dem ich alles was ich habe und bin frei gewählt habe, ich bekomme eine absolutes Wunschkind, ich wollte immer Mama sein. Aber nie hab ich daran gedacht, was das für Konsequenzen auf andere Bereiche meines Lebens hat. Natürlich war mir klar, ich werde eine Weile aus dem Berufsleben gerissen, aber was das wirklich heißt, wie sich das anfühlt, das kann man vorher nicht wissen. (Ebenso wenig wie das Mama-Sein, das werde ich ja noch sehen 😉 )

Last year I had to stay at home for some months, but that was something different, I was sick and trapped in my own world. My thoughts were circling around what the others may think, if I’ll ever be „normal“ again and if I ever will feel happy again… now everything is different, I’m happy and at a point in life where I chose to be. I’m expecting a planned child, I always wanted to be a mother. But it never occurred to me what that means for other parts of my life. Obviously I was aware that I’ll be off my job for some time, but what that really means, how that feels – I just couldn’t know that. (As well as being a mother, I’ll experience that soon 😉 )

13 Jahre werdens heuer die ich im Beruf bin – 13 Jahre in der selben Firma (ok, mit Abteilungswechsel intern und einem Wechsel von Mutter- zu Tochterfirma, aber trotzdem…), die Firma war wie eine große Familie. So viele bekannte Gesichter, ich hab so viele Stunden meines Lebens dort verbracht, es war mein zweites Zuhause. (Fragt nicht wie viele Sachen sich angesammelt hatten, wie viel mein armer Mann nach Hause tragen musste)

I was nearly 13 years in my job – 13 years in the same company (ok, I changed jobs internally and from mother company to subsidiary company once, but anyway…), the company was like a large family. So many familiar faces, I spent so many hours of my life there, it was like my second home. (Don’t ask how much stuff I accumulated, how much my poor husband had to carry home)

Mein erster Arbeitsplatz (2003) / My first desk at work (2003)
Mein erster Arbeitsplatz (2003) / My first desk at work (2003)

Nun ist mein Name aus dem Telefonverzeichnis gelöscht, wenn man mir ein e-mail schickt bekommt man eine Fehlermeldung, ich existiere dort quasi nicht mehr. Das ist alles normal und nötig, das ist mir schon klar (auch wenn ich nicht ganz verstehe, warum eine Abwesenheitsmeldung nicht reicht?!), aber es fühlt sich komisch an. Mir ist auch klar, das jeder ersetzbar ist, aber trotzdem ist es ein komisches Gefühl einfach von heute auf morgen weg zu sein und alles geht weiter wie bisher.

Now my name is deleted from the telephone directory, if you send me an e-mail you get an error message, its like I don’t exist there anymore. All these things are necessary and normal, I understand that (although I don’t really understand why a message during my absence isn’t enough?!), but it feels strange. I also understand that everyone is replaceable, but its a weird feeling anyway to be gone from one day to another and everything goes on as always. 

Wenn ich wieder zurück komme wird alles anders sein, die Firma steht kurz vor dem Verkauf – welche Kollegen wird es dann noch geben? Wo wird der Firmenstandort sein? Mein Job wurde schon nachbesetzt, in den werd ich wohl nicht mehr zurück können. Was genau ist eigentlich eine „gleichwertige Stelle“, die mir nach der Karenz versprochen wird? Werde ich als Mutter jemals wieder den selben Wert für die Firma haben wie davor? Werde ich ebenso kompetent wahr genommen? Ist mir das überhaupt wichtig? Haben sich meine Prioritäten nicht längst verschoben?

When I come back everything will be different, the company will be sold soon – which colleagues are going to be still there? Where is the office going to be? My job is already done now from someone else, so I don’t think that I can come back to this one specifically. But what is a „comparable job“ anyway, that is promised to me after maternity leave? Will I ever have the same value for the company as a mother as I had before? Will I be appreciated as equally professional? Do I really care? Haven’t my priorities shifted already a while ago?

Tja, solche Dinge gehen mir momentan durch den Kopf, ich denke ich hab einfach zu viel Zeit 😉 Mir fehlen die Kollegen, auch wenn ich mit ihnen Mittagessen gehe oder sie noch lese oder höre, es ist einfach nicht das selbe, man verbringt nicht den Arbeitsalltag miteinander, kann nicht über die selben lustigen Episoden lachen oder sich gemeinsam über den Chef ärgern… naja, es waren schöne Zeiten, ich werde mich immer mit Freude an mein erstes Jahrzehnt im Berufsleben erinnern! Nun beginnt ein neuer Lebensabschnitt!

Well, these are just some things that are on my mind right now, I think I just have too much time 😉 I miss my colleagues, although I still go for lunch with them, text or mail them, but its not the same. You don’t spend your daily work life together, you can’t laugh about the same stories or be upset about your boss… it has been a great time, I’ll always think with love about my first decade working! Now a new period of life begins!

Wie geht es euch anderen Mamas in dieser Situation? Könnt ihr (ev. auch als Nicht-Mama) nachvollziehen wie es mir geht?

How are other moms feeling in this situation? Can you (maybe even as not-mum) relate to how I’m feeling?

Unterschrift dünn

  1. das ist sicher eine enorme umstellung und wie es wirklich ist, weiß man erst, wenn es soweit ist. ich kann mir gut vorstellen, dass das sehr seltsam ist, wenn sich das leben von einen auf den anderen tag so ändert. von anderen weiß ich aber, dass man sich schnell an das neue leben gewöhnt – und alles andere wird sich dann auch ergeben!

  2. Liebe Ulli!

    Oja, das kenne ich nur zu gut! Mein Kleiner ist nun 21 Monate jung, und ich kann mich noch sehr gut an so ziemlich dieselben Gedanken in der Schwangerschaft erinnern. Und das ist auch okay so. Wir haben ja die ganzen letzten Jahre nicht nichts gemacht, wir haben studiert, uns etwas erarbeitet, unseren Job so gut gemacht wie es uns möglich war, das ist nicht von einem Tag auf den anderen einfach weg. Auch wenn du jetzt noch nicht weißt wie es weitergehen wird nach deiner Karenz mache dir deswegen jetzt keine Sorgen weil du es wirklich nicht beeinflussen kannst zum jetzigen Zeitpunkt.

    Meine Erfahrung: Ich wurde nicht aus dem Verzeichnis gelöscht, sondern hatte wirklich eine Abwesenheitsnotiz, aber bei euch könnte es damit zu tun haben, dass die Firma kurz vor dem Verkauf steht und sich dann sowieso alles ändern wird. Ich hatte nicht damit gerechnet aber ich habe doch tatsächlich meine alte Position nach einem Jahr Karenz wiederbekommen. Ich bin nun wieder schwanger und diesmal ist es anders. Wir hatten in den letzten Monaten viele Umstrukturierungen und ich WEISS dass es meinen Job in Kürze nicht mehr geben wird, nach einem Jahr Karenz schon gar nicht. Aber jetzt in der zweiten Schwangerschaft sehe ich das Ganze tatsächlich etwas lockerer.
    Ja, natürlich werden sich mit dem Neuankömmling die Prioritäten komplett verändern, aber bei mir war es sehr wohl so, dass ich mich auch auf den Wiedereinstieg sehr gefreut habe. Auch wenn ich meinen kleinen Schatz über alles liebe und mir ein Leben ohne ihn nicht mehr vorstellen kann, kann ich mir nicht vorstellen Vollzeitmama für Jahre zu sein. Das muss aber jeder für sich entscheiden, und egal wie man sich entscheidet – es ist OKAY!

    So, das war jetzt sehr lang….. Ich verstehe jedenfalls wie es dir geht und wünsche dir alles Gute!

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Ich bin Ulli und als Fitness- und Ernährungstrainerin motiviere ich dich hier zu gesundem Essen und Sport! Wie das auch mit Kindern vereinbar ist? Lies rein, ich zeig es dir!
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