Unglaublich aber wahr: nun ist unsere kleine Helena schon 1 Monat alt und wir somit schon mehr als 4 Wochen zu fünft! Nachdem ich bei Oliver jedes Monat über seine Entwicklung und unsere Erlebnisse mit ihm geschrieben habe (siehe hier), möchte ich diesmal laufend darüber berichten, wie es uns mit 2 Kindern so ergeht.
Der große Bruder
Oliver ist ja in der Zwischenzeit 2 Jahre alt geworden (das Update dazu gibt es hier). Eine Woche vor seinem Geburtstag ist Helena geboren. Er war an diesem Tag bei seiner Oma und ist uns dann im Spital besuchen gekommen. Ich war etwas nervös, wie er reagieren würde, auch, wenn wir ihn auf die Ankunft seiner Schwester natürlich vorbereitet haben. Aber alle Sorgen waren umsonst, er war einfach toll!!
Er wollte gleich das Baby kuscheln (und das will er immer noch dauernd) und ist dabei auch relativ zärtlich – ich sage relativ, weil er ist es zwar vom Hund gewöhnt, sanft zuzufassen, er ist aber doch ein wildes Kleinkind und kann manchmal nicht abschätzen, was zu viel ist, oder wie nah an der kleinen Schwester er herumturnen darf. Bisher ist er auch noch nicht arg eifersüchtig, obwohl ich anfangs gemerkt hab, wie viel er zu verarbeiten hat. Er war einfach unglaublich überdreht, bin froh, dass diese Phase nun vorbei zu sein scheint. Dafür testet er jetzt die berühmten Grenzen, er stellt sich einfach manchmal taub und scheint sogar zu wollen, dass wir schimpfen. Ich will eigentlich nicht schimpfen, es lässt sich allerdings nicht wirklich verhindern – ich versuche halt, ihm immer auch zu erklären, warum er etwas nicht darf oder tun soll. Dabei achte ich darauf, ihm zu sagen wie andere in dieser Situation fühlen (also „der Hund muss Lulu, deswegen gehen wir jetzt raus, sonst fühlt sich der Hund nicht wohl“ oder „Bitte jetzt nicht das Baby kuscheln, sie schläft und wenn wir sie aufwecken muss ich mich um sie kümmern und habe nicht so viel Zeit für dich“). Ich erhoffe mir, dass er dadurch einfühlsam wird und jede Situation immer von mehreren Standpunkten aus betrachtet. Natürlich ist mir klar, dass er erst 2 ist, und das alles noch dauert, aber eine gute Basis zu legen hat noch nie geschadet denke ich 🙂
Die kleine Schwester
Helena hatte nicht den Start ins Leben, den ich mir für sie gewünscht hätte – ich finde einen Kaiserschnitt immer noch suboptimal. Ich weiß auch nicht, wie sich das für sie angefühlt hat, die Nabelschnur so oft um den Hals zu haben. Jedenfalls wurde sie ziemlich unsanft ins Leben gestoßen, ohne Vorwarnung (was Wehen ja irgendwie sind, die blieben ja bei mir aus) – und ich habe das gemerkt am Anfang (oder mir eingebildet :-))
Sie hat ein paar Tage gebraucht, um ins Leben zu finden, obwohl manche Dinge sofort perfekt geklappt haben (wie das Stillen – sie ist da ein Naturtalent, wie auch schon ihr Bruder). Wie ihr Bruder braucht sie unglaublich viel Nähe – schlafend ablegen klappt nur sehr selten, am liebsten ist sie im Tragetuch oder sonst irgendwie an Papa oder mir.
Sie schläft noch relativ viel, trinkt zwischendurch wie ein Ass (und hat auch schon dementsprechend zugelegt) und ab und zu wird geweint – aber das hält sich in Grenzen, wenns im Bauch zwickt, die Milchbar nicht schnell genug herangeschafft wird oder sie doch mal kurz wo alleine liegen muss.
Den Kopf kann sie schon gut halten und sie schaut aufmerksam in die Welt, ab und zu hab ich auch das Gefühl, als würde sie sich jeden Moment umdrehen 🙂
Was diesmal anders ist: die Blähungen sind (noch?!) nicht so schlimm, meist hilft ein bisschen umpositionieren. Außerdem nimmt sie den Schnuller! Wir haben das erst wieder relativ spät probiert (ca. nach 3 Wochen), aber dennoch früher als bei Oliver (bei dem wir einige Monate gewartet haben – und er hat ihn nie genommen). Mir ist der Schnuller nach wie vor nicht sympathisch, es gibt ja die Brust zum Nuckeln, was mir natürlicher erscheint und nicht so schwierig abzugewöhnen ist. Sie hat allerdings ein so hohes Nuckelbedürfnis, dass sie beim Dauernuckeln auch viel Luft schluckt und dadurch dann viel aufstoßen muss. Dann nuckelt sie 2x, dann wird die Brust angeschrien, dann wieder genuckelt, irgendwann dann gespuckt etc. – das ist sehr frustrierend, sowohl für sie, als auch für mich, daher war der Schnuller dann einfach die bessere Lösung. Da nuckelt sie selig und schläft sogar mal ein – und ich erkenne, dass er nicht nur „schlecht“ ist, sondern ein wahrer Segen sein kann, wenn man mit beiden Kindern alleine ist. 🙂
Die Mama
Diesmal habe ich länger gebraucht, den Kaiserschnitt zu verarbeiten. Mein Kreislauf hat tagelang verrückt gespielt, aber ich bin sehr froh, dass es trotzdem mit dem Stillen geklappt hat (das war anfangs meine Sorge). Doch dass ich nun, 4 Wochen nach der OP, schon schreibe, „es hat länger gedauert ihn zu verarbeiten“, ist eigentlich trotzdem toll – es geht mir nämlich schon wieder richtig gut, ich habe selten Schmerzen (wenn, dann habe ich mir vermutlich schon zu viel zugetraut, ich weiß es ja dann immer – im nachhinein :-)) und die Wunde verheilt super. Dafür bin ich sehr dankbar, denn so kann ich gut für meine zwei (drei) Süßen sorgen, auch, wenn der Papa mal nicht da ist. Oliver darf ich ja immer noch nicht heben (bis 12 Wochen nach dem Kaiserschnitt nur das Baby – nicht mehr), das ist gewöhnungsbedürftig, klappt aber auch überraschend gut.
In Summe bin ich einfach unglaublich dankbar, so eine gesunde, tolle Familie zu haben, und bin die meiste Zeit sehr sehr glücklich!! (Auch das Hormonchaos nach der Geburt hat sich bei mir wieder in Grenzen gehalten – darüber freue mich wohl nicht nur ich, sondern besonders der Papa :-D)
Wir als Familie
Wir haben das letzte Jahr beide Elternteilzeit genommen, und Max nutzt diese Möglichkeit auch weiterhin, während ich in Karenz bin! Dh. er ist oft bei uns daheim, da seine Dienste im Schichtdienst immer gleich viele Stunden bringen, und er dadurch nicht so oft in die Arbeit muss. Das ist natürlich unglaublich angenehm, und ich bin dankbar, diese Möglichkeit zu haben – vor allem, da die Kinder so unglaublich schnell groß werden, das haben wir ja bei Oliver gesehen. Diese Zeit kommt nicht wieder, (mehr) Geld verdienen kann man später immer noch. So sehen wir das jedenfalls.
Daher genießen wir viel Zeit zu viert, aber auch öfter mal aufgeteilt – meist Papa+Sohn und Mama+Tochter, da noch kein Stillrhythmus da ist. Wir werden jetzt aber auch mal das Abpumpen und Fläschchen geben versuchen, dann können wir auch mal tauschen – ich vermisse meinen großen Sohn schon sehr, da ich einfach weniger Zeit mit ihm verbringe, bzw. auch weniger intensiv (da merke ich, wie viel ich ihn vorher einfach hochgehoben und mit ihm gekuschelt hab – jetzt geht das eher im Sitzen und Liegen, und das will er nicht so oft, er ist ja mein Actionkind :-))
Eine der größten Herausforderungen: wenn der Papa Nachtdienst hat (oder Eishockey spielt am Abend) und ich beide Kinder ins Bett bringen muss! Abends weint Helena eher als unter tags, und zu Oliver legen wir uns ja noch dazu bis er schläft. Ich hatte wirklich Angst davor wie das werden wird, es hat aber bisher immer ganz gut geklappt. Natürlich hat es teilweise länger gedauert, weil einfach noch das Baby bei uns mit im Bett lag und er dadurch abgelenkt war, bzw. ich nervöser war, wenn er noch herumhampelt. Nach maximal 1,5h hat er aber immer geschlafen bisher, das finde ich gar nicht so schlecht (so lange hat es auch schon mit ihm alleine gedauert vorher an manchen Abenden, also daher schockiert mich das nicht :-)). Wie machen das denn andere Mamas, wenn der Papa abends nicht da ist??
Und der Hund? Die war ja einige Wochen auf Sommerfrische am Ländle und ist erholt zurück gekommen – in eine größere Familie. Sie wußte ja, dass wieder Nachwuchs unterwegs ist, da bin ich mir sicher – sie hat immer ihren Kopf auf meinen Bauch gelegt, und es war ja auch schon das zweite Mal. Ihr ist die Kleine bisher ziemlich egal, ich denke, sie ist froh, dass sie noch nicht mobil ist, wenn sie sich an Olivers erste Monate erinnert :-p
So, das war unser Update nach einem Monat zu fünft!! Gefällt euch das in dieser Form? Fehlt euch was? Tipps/Anregungen/Wünsche/Beschwerden?! 🙂