Enthält Werbung
Zucker und seine Wirkung auf den Körper ist irgendwie ständig präsent – keine Frage, die meisten von uns essen viel zu viel davon. Andere schwören auf komplette Zuckerfreiheit und ich gebe zu, auch ich habe es oft versucht. Ich liebe aber Obst, Schokolade und Co. und finde das Leben ist zu kurz, um sich ständig nur zu beschränken. Alles mit Maß und Ziel ist daher meine Devise. Außerdem gibt es ja unterschiedliche Zuckerarten, Fruktose in frischem Obst wirkt im Körper anders als im Labor hergestellter Glukose-Fruktose-Sirup. Ich habe hier am Blog schon einmal eine ganze Serie zum Thema Zucker geschrieben, also die unterschiedlichen Arten, wie er im Körper wirkt, wie wir als Konsumenten diesbezüglich belogen werden, Tipps um den eigenen Zuckerkonsum zu reduzieren und welche Alternativen es gibt. Dabei taucht auch immer wieder Honig als gesundes Süßungsmittel auf und heute möchte ich euch mehr dazu erzählen.
So wird Honig gemacht
Das sogenannte „süße Gold“ wird von Bienen hergestellt und von Imkern für uns Menschen gesammelt. So viel ist klar, aber wie machen die Bienen den Honig eigentlich?
Bienen fliegen von Blume zu Blume und sammeln dabei mit ihren Rüsseln zuckerhaltigen Blütennektar und Honigtau. Letzterer ist ein süßer Saft von Nadeln und Blättern, den zuvor schon Läuse gesammelt und in Tröpfchen wieder ausgeschieden haben. Bienen ernähren sich von beidem und sammeln es auch als Vorrat in ihrem Bienenstock. Sie schlucken Nektar und Honigtau, welches in ihrem Körper in die sogenannte Honigblase gelangt. Dort werden die Pflanzensäfte mit Stoffen vermischt, die auf den Zucker wirken.
Später wird dieser entwickelte Pflanzensaft im Stock von Biene zu Biene weiter gegeben. Bei diesem Weiterreichen wird ihm auch Wasser entzogen, so dass er immer dickflüssiger wird. Am Ende legen die Bienen den entstandenen Honig in ihren Waben ab und verschließen diese mit Wachs. Der Imker muss nur noch den Honig mit einer Maschine aus den Waben schleudern und ihn in Gläser füllen.
Der gesundheitliche Wert von Honig
Bienenhonig ist ein natürliches Lebensmittel, frei von Fett, allerdings auch von Ballaststoffen oder Proteinen. Er besteht zu 80 Prozent aus Traubenzucker und Fruchtzucker, und zu 20 Prozent aus Wasser. Honig zählt also auf jeden Fall als Zucker und sollte sparsam verwendet werden.
Was macht ihn dann aber so gesund? Im Bienenhonig stecken bioaktive Stoffe und Antioxiantien, unter anderem Phenole, Enzyme und Pflanzenstoffe wie Flavonoide sowie organische Säuren, die unter anderem entzündungshemmend wirken. Es gibt auch Studien die besagen, dass sie das Risiko von Schlaganfällen senken, bestimmten Krebsarten vorbeugen und den Blutdruck senken. Aber Achtung: diese gesunden Wirkstoffe werden ab einer Temperatur von 40 Grad unwirksam. Honig sollte also nie erhitzt werden, wenn es nicht nur ums Süßen, sondern auch um die Nährstoffe geht.
Honig als Heilmittel
Nicht nur innerlich angewandt kann sich Honig in Maßen positiv auf die Gesundheit auswirken, auch als natürliches Heilmittel findet er seine Anwendung. Er wird erfolgreich als Wundheilmittel eingesetzt, da er antibakterielle und antientzündliche Eigenschaften besitzt. Ich verwende Honig auch gerne in der Erkältungszeit, denn er ist ein echter Virenkiller, stärkt das Immunsystem, kann Husten lindern und eine Erkältung im Keim ersticken. (Dafür setze ich bereits im Frühling ein Erkältungs-Oxymel an – mehr zu Oxymel weiter unten.)
Tipps zum Honigkauf
Wie erkennt man nun einen hochwertigen Bienenhonig? Die Kontrolle darüber, auf welche Blume eine Biene fliegt, ist natürlich unmöglich. Wichtig ist deshalb die Umgebung des Bienenstocks. Für einen Bio-Honig müssen sich die Bienenstöcke in einem Umkreis von rund drei Kilometern in einem Gebiet befinden, in dem hauptsächlich ökologisch angebaute Pflanzen und Kulturen gelegen sind. Am besten schaut ihr sowieso immer woher der Honig kommt, denn in den USA und anderen Ländern ist der Einsatz von Antibiotika im Bienenstock gang und gebe und wieder andere Länder strecken Honig mit billiger Glukose, um ihn günstiger verkaufen zu können.
Mit der Zeit kristallisiert übrigens jeder Honig, weil sich die Zuckerkristalle aneinander oder auch an Pollen- und Wachspartikel binden. Wenn euer Honig das macht ist das ein gutes Zeichen, denn in der industriellen Honig-Herstellung ist es üblich, den Honig schonend zu erwärmen, damit er klar und transparent wird und mehrere Sorten miteinander gemischt werden können. So kann man ihn dann nicht mehr von stark erwärmtem Honig unterscheiden, der zwar deutlich länger haltbar ist, aber alle wichtigen Nährstoffe verloren hat (es ist dann hauptsächlich Zucker übrig). Ich greife also eher zu trübem, festen Honig, der eben im Laufe der Zeit kristallisiert (und dann nicht mehr so schnell vom Brot rinnt – es hat alles seine Vorteile!)
Rund um die Biene
Seit einer Weile kaufe ich Honig vorwiegend von einem kleinen Onlineshop für Bienenprodukte aller Art, die alle von kleinen, regionalen Erzeugern und Imkern stammen – Rund um die Biene. Herkunft kann man schmecken, deswegen hat es mich umso mehr gefreut im Shop auch Bienenhonig aus meinem Bezirk zu finden. Die Wiener Bezirksimkerei hat in jedem Bezirk Bienenstöcke stehen und so produziert jede Region ihren eigenen Geschmack. In Wien gibt es keinen großflächigen Pestizideinsatz und auch die Abgase spielen weniger Rolle als man vielleicht denken mag – die Pflanze produziert den Nektar nur für so kurze Zeit, dass die Abgaspartikel in der Luft gar keine Möglichkeit haben sich darin anzulagern.
Mit dem Kauf auf Plattformen wie Rund um die Biene unterstützt man kleine, lokale Imker und dann schmeckt der Honig ohnehin noch einen Tick besser. (Es gibt übrigens nicht nur Honig zu kaufen, ich hab auch meinen Lippenpflege-Vorrat aufgestockt und auch wieder Blütenpollen für mein Frühstücksmüsli mitbestellt.)
Oxymel – mein neues Lieblingsgetränk
Den Oxymel hab ich weiter oben schon einmal angesprochen und ich habe ihn durch meine Freundin Anja kennen gelernt. Sie setzt laufend neuen Sauerhonig mit verschiedensten Kräutern an, denn die Herstellung braucht Zeit. Ist der Oxymel einmal fertig trinkt sie ein Schluckerl gemischt mit Mineral. Seit ich ihn bei ihr einmal probiert habe, hab ich selbst angefangen Oxymel anzusetzen – Erkältungsoxymel mit Maiwipferl bereits im Frühling, Erdbeer-Holunder-Oxymel im Frühsommer und viele mehr.
Dieses uralte Heilmittel unterstützt unseren Darm, was sich positiv auf das Immunsystem auswirkt. Außerdem soll er helfen den Körper zu entgiften und je nachdem, welche Kräuter zugegeben werden, auf vielfältige Weise zu unterstützen.
Mehr zu Oxymel und das Grundrezept, welches auch ich verwende, findest du direkt hier bei Anja von Gänseblümchen und Sonnenschein.
Noch mehr Rezepte mit Honig
Ich verwende Bienenhonig also wie gesagt sehr gerne in meinen Rezepten, oft anstelle von Zucker. Meistens versuche ich, ihn nicht zu erhitzen beziehungsweise ist mir bewußt, dass viele Nährstoffe beim Backen mit Honig verloren gehen. Mein Tipp: bei manchen Rezepten ist es möglich, erst nach dem Erhitzen zu süßen. Dann lasse ich die Masse auf unter 40 Grad abkühlen und mische den Honig erst dann dazu. (Auch als Erkältungsheilmittel im Tee gilt das – den Tee zuerst abkühlen lassen und den Honig erst dann dazu geben.)
Mein liebstes Sommer-Rezept, in dem ich auch Honig verwende, sind die Vanille Pfirsich Eiscreme Sandwiches! Es gibt hier noch eine schokoladige Version davon, die auch immer wieder ein Hit ist.
Und im Winter gehts nichts über den Bratapfelauflauf mit Honig-Karamell! Honig hat an sich ja schon oft einen karamelligen Geschmack und in Kombination mit den Äpfeln und Nüssen schmeckt das einfach zum reinlegen gut.
Honig ist also, in Maßen genossen und nicht erhitzt, tatsächlich ein gesünderes Süßungsmittel als Zucker. Wie gesagt ist dabei Honig nicht gleich Honig, ein Blick auf das Etikett lohnt sich immer, beziehungsweise am besten gleich ein Ausflug zum regionalen Imker. Bei manchen kann man gleich einen kleinen Einblick in ihre Arbeit bekommen, was vor allem meiner Tochter immer sehr gefällt. Sie rettet gerne schwache Bienen, erst kürzlich hatten wir eine von ihnen über Nacht im Lupenbecher – versorgt mit Wasser und Honig in den kleinen Playmobil-Futternäpfen. Wer weiß, vielleicht wird sie ja auch einmal Imkerin?!
Süßt ihr auch gerne mit Honig? Habt ihr eine Lieblingssorte?