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{Family} Hilfe, mein Baby hängt rund um die Uhr an der Brust

Wie schon in meinem Beitrag über die Schlafenszeit alleine mit Baby und Kleinkind geschrieben, habe ich auch beim zweiten Baby mehr gegooglet als ich mir vorgenommen hatte. Leider oft ohne Antworten zu finden (aber immer mit dem Gefühl, nicht alleine zu sein mit meinem Problem). Nachdem ich beide Kinder gestillt habe (bzw. Helena ja noch stille) und beide weder Schnuller noch Fläschchen akzeptiert haben (jedenfalls nicht länger als ein paar Wochen – ich denke, dann hat eine Reifung eingesetzt und sie haben gemerkt, dass das nicht die Brust ist und diese einfach favorisiert), hab ich (mehr als einmal) „Mein Baby, x Monate, hängt rund um die Uhr an der Brust, ist das normal?“ in die Suchmaske eingetippt.

Mutter stillt Baby

Was ich dabei gefunden habe? Ganz viele ähnliche Fragen, in vielen verschiedenen Altersgruppen. Auch auf Englisch kam ich zum selben Ergebnis, das „Problem“ ist also ein internationales. Aber wie ist das jetzt mit dem Nuckeln an der Brust, wieviel ist normal? Und wenn ich dem Baby erlaube, an der Brust einzuschlafen und sie als Schnuller zu verwenden, werde ich es dann jemals abstillen können?

Wie oft stillen ist normal?

Heutzutage wird ja den Babys kein Zeitplan mehr „aufgedrängt“, sondern es wird meist nach Bedarf gestillt. Dieser Bedarf ist allerdings von Baby zu Baby und auch von Tag zu Tag sehr unterschiedlich, und bringt so so manche Mama zum Zweifeln. Es gibt nämlich kein „normal“, es gibt Babies die trinken bei einer Mahlzeit mehr, andere lieber weniger, dafür öfter. Gerade in den ersten Tagen muss die Milchproduktion erst angeregt werden, und das Baby neigt zum sogenannten „Clusterfeeding“: das Baby trinkt sehr lange und auch sehr häufig, was übrigens auch während der späteren Entwicklungsschübe wieder vorkommt.

Nach ein paar Wochen pendeln sich die Stillabstände oft auf 2,5 bis 4h ein (auch nachts), das sind aber alles nur Richtwerte. Am besten ist, seinem Baby zu vertrauen – es weiß am besten, wann es Hunger hat und wie viel es trinken muss. Ich habe es mit beiden meiner Kinder so gemacht, wußte nie, wie viel sie getrunken haben. Und beide haben sich prächtig entwickelt. Die Milchmenge passt sich ja auch den Bedürfnissen des Babies an, die Natur hat das schon sehr gut eingerichtet. Du hast also nicht automatisch zu wenig Milch, wenn das Baby häufig nuckeln will!! Bzw. ev. schon, daher regt das Baby durch das häufige Stillen die Milchproduktion an und die Milchmenge wird so wieder angepasst. Natürlich ist das manchmal anstrengend, vor allem, wenn man sich mit Flaschenmamas vergleicht. Aber meiner Meinung nach wiegen die langfristigen positiven Eigenschaften von Muttermilch und einer guten Stillbeziehung die (relativ kurzfristigen, was sind schon ein paar Monate oder Jahre in einem ganzen Leben?!) Anstrengungen auf jeden Fall wieder auf.

Oh und nachdem stillen nicht nur Nahrungsaufnahme ist, sondern auch Nähe zur Mama und Beruhigung, wird oft auch nicht aus Hunger, sondern aus diesen anderen Gründen gestillt. Was mich zur nächsten Frage bringt:

Mein Baby nuckelt zur Beruhigung an der Brust

Als mein Sohn ganz offensichtlich nicht nur aus Hunger stillen wollte, sondern auch zur Beruhigung, hab ich mir ernsthafte Sorgen gemacht. Ich dachte, er würde sich das angewöhnen, wie andere den Schnuller, und ich hätte dann arge Probleme mit dem Abstillen. Dem war nicht so, nicht einmal annähernd – er hat sich mit 13 Monaten von selbst abgestillt (siehe hier).

Es ist nun mal so wie oben schon gesagt: Stillen dient nicht alleine der Nahrungsaufnahme! Warum wurde wohl der Schnuller erfunden? Um das Nuckelbedürfnis der Babies zu stillen und der Mama trotzdem mehr Freiraum zu geben. Eigentlich eine tolle Erfindung, sie lässt nur eines außer Acht: ein Plastikteil wird nie die selbe Beruhigung bieten, wie ein menschliches Wesen. Keine Wärme, keine Nähe, keine Sicherheit. Ihr merkt schon, ich bin kein Schnullerfreund (und habe sie meinen Kindern trotzdem angeboten, aber nicht sehr vehement, was wohl auch dazu geführt hat, dass sie ihn beide nicht wollten). Ich habe aber auch nichts dagegen, auch Schnullerkinder werden groß. Trotzdem fand ich es für meine Kinder am besten, dem Baby doch einfach das zu geben was es wirklich braucht, nämlich die Brust der Mama, und nicht einen Ersatz. Langfristig zahlt sich das aus, denke ich.

Ich lasse also auch mein zweites Kind, meine Tochter, zur Beruhigung an meiner Brust nuckeln. Helena stillt mit ihren 7 Monaten momentan unter tags nur 3-4x relativ kurz (ein paar Minuten), in der Nacht darf meine Brust sich allerdings nie länger als ein paar Minuten aus ihrem Mund bewegen – da braucht sie sie anscheinend eben zur Beruhigung und Sicherheit. Oliver hatte diese Phase auch, sie hat allerdings weit kürzer gedauert, mit 7 Monaten hat er dann schon durch geschlafen, trotz Stillen. Wie gesagt, jedes Baby ist anders, und auch Helena wird die Brust irgendwann nicht mehr brauchen!

Weiterführende Literatur:

Wie sind eure Erfahrungen? Ich würde mich freuen, davon zu lesen!

Ich bin Ulli und als Fitness- und Ernährungstrainerin motiviere ich dich hier zu gesundem Essen und Sport! Wie das auch mit Kindern vereinbar ist? Lies rein, ich zeig es dir!
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