Ich habs schon mal erwähnt, bei uns hat es etwas länger gedauert bis ich schwanger war. Nachdem ich mit dem Thema Kinderwunsch sehr offen umgehe und immer wieder erstaunt bin, wie viele Frauen im Stillen leiden und sich sehr freuen, wenn Sie jemanden haben dem es ähnlich geht, möchte ich es nun auch auf dem Blog thematisieren. Vielleicht kann ich ja mit meiner Geschichte jemandem helfen, das würde mich freuen! (Und wen es absolut nicht interessiert, der liest diesen Beitrag heute einfach nicht, das nächste Rezept kommt bald!! 😉 )
Kinderwunsch – mein langer Weg zur Schwangerschaft
Schon vor vielen Jahren hab ich die Pille abgesetzt, ich wollte nach fast 10 Jahren einfach keine Hormone mehr in meinen Körper pumpen. Ich machte sie auch verantwortlich für Stimmungsschwankungen, Hautprobleme, ich hatte teilweise starke Unterbauchschmerzen und ich fühlte mich einfach nicht wie ich selbst. Nachdem ich aufgehört hab bekam ich erst mal einfach keine Periode. Monatelang. Klingt für manche Frauen sicher nach dem Traumszenario, man spart sich schon einiges, aber es ist nicht natürlich und man fühlt sich nicht wohl, glaubt mir. Ein paar Monate lang ist so etwas ganz normal, wenn man mit der Pille aufhört. Bei mir waren es aber Jahre. Es wurden viele Tests gemacht, es gibt nämlich viele Gründe für diese sogenannte Amenorrhoe (weitere Infos z.B. hier). Die Bauchschmerzen blieben auch weiter bestehen, es wurde aber nichts gefunden.
PCO Syndrom
Nachdem ich dann auch einmal den Frauenarzt gewechselt hatte (der erste hat mit Tests dann einfach aufgehört und wollte mir wieder die Pille verschreiben, quasi die einfache Lösung um dem Zyklus zu regulieren. Das wollte ich aber nicht, ich wollte ja, das mein Körper das wieder selbst kann!), stellte die neue Ärztin eine erste Diagnose: PCO Syndrom. Durch Klick auf den Link könnt ihr mehr erfahren. Damals war der Kinderwunsch noch ganz schwach, wir wollten es einfach so probieren, eine Schwangerschaft ist trotz dieser Diagnose nicht unmöglich.
Nach ungefähr einem Jahr wurde ich aber dann schon ungeduldig, vor allem, da meine Periode immer noch sehr unregelmäßig kam (ca. alle 3-4 Monate) und ich immer noch teilweise starke Schmerzen hatte. Die Ärztin wollte mich wieder auf die Pille setzen, was für mich einfach nicht in Frage kam, also hab ich wieder Arzt gewechselt (das war kurz nach der Hochzeit und Kanada). Ich suchte diesmal eine, die auch auf alternative Behandlungsmethoden spezialisiert ist.
Auch noch das: Endometriose
Tja, und die hat dann erstmals den Verdacht auf Endometriose gestellt. Mehr Infos wieder durch Klick auf den Link, in Kürze: hierbei wächst Gebärmutterschleimhaut auch außerhalb der Gebärmutter im Körper. Diese Schleimhaut reagiert aber genauso, also nach Zyklus, sie blutet – das Blut kann aber hier nicht abgehen sondern vernarbt, verwächst oder kann Zysten verursachen. Und sie verursacht Schmerzen!! Nach über 10 Jahren mit den Schmerzen (die hatte ich schon in der Schulzeit) hatte ich zumindestens mal Hoffnung auf eine Diagnose, auch wenn die nicht schön war. Ich wusste zumindestens, das ich mir die Schmerzen vielleicht nicht eingebildet habe (das dachte ich wirklich schon, weil mir dauernd alle sagten sie finden aber nichts)
Ich wurde dann ein halbes Jahr später operiert (leider dauert es lange, bis man einen OP-Termin bekommt), vielleicht erinnert ihr euch noch an meine Blogpause. Bei der Operation fand man nicht nur Endometrioseherde, sondern auch einen riesigen Polyp in der Gebärmutter, der diese fast vollständig ausfüllte und alle Zu- und Abgänge verstopft hat (wodurch ich zusätzlich krampfartige Schmerzen bei der Periode hatte, da das Blut nicht ungehindert abfließen konnte). Die Herde und der Polyp wurden entfernt, und die Follikelhüllen punktiert (also die Eihüllen angestochen), da diese beim PCO Syndrom teilweise dicker sein können und es dadurch weniger häufig zu einem Eisprung kommt.
Man hat mir damals gesagt, das eine Schwangerschaft in den Monaten nach der Operation am wahrscheinlichsten ist. Meine Periode kam auch regelmäßiger, ich schiebe das auch auf die homöopathischen Tropfen, die mir meine Ärztin gegeben hat (Agnofem heißen die). Nachdem die neue Ärztin zwar nett war, aber sehr weit weg von meinem Wohnort, spielte mir das Schicksal schon wieder eine neue Ärztin zu. Gegenüber von meinem praktischen Arzt machte eine neue Praxis auf, die wollte ich mir ansehen. Die Ärztin war mir von Anfang an sympathisch und hat für die erste Untersuchung mehr als eine halbe Stunde gebraucht – sie hat mich alles zu meiner Vorgeschichte gefragt, gleich einige Befunde angeordnet, so ausführlich bin ich noch nie behandelt worden! In weiterer Folge hat sie mir dann Utrogestan verschrieben für die zweite Zyklushälfte, weil sie meinte mein Progesteronspiegel ist zu gering (das ist das so genannte Zyklus- und Schwangerschaftshormon).
Endlich schwanger!
Tja, und was soll ich sagen, ich hab es einen einzigen Monat lang genommen und wurde gleich schwanger! (In diesem Fall war es ok für mich ein Hormon zu nehmen, weil es nicht ein großer Hormoncocktail wie die Pille war, sondern gezielt abgestimmt auf meinen Hormonbefund)
Ich bin nicht ganz sicher, ob es nur an diesem einen Hormon lag, da ich zusätzlich genau in diesem Monat auch einen „Kindlein Komm“ Tee der Hebamme Traute Trieb getrunken habe. Und mein Burnout behandeln ließ, also endlich entspannter wurde und sowohl seelisch als auch körperlich wieder mehr im Gleichgewicht war.
Was auch immer es war, wir werden es nie wissen! Was ich mit meiner Geschichte sagen will: lasst euch von Diagnosen wie PCO Syndrom oder Endometriose nicht die Hoffnung nehmen! Ich kenne mittlerweile einige, die trotz Endometriose schwanger wurden – auch wenn es länger dauert, es ist möglich!!!
Wir freuen uns jedenfalls auf unseren kleinen Buben und ich versuche die Schwangerschaft so gut wie möglich zu genießen (auch wenn die leider auch nicht ganz problemlos funktioniert, ich habe teilweise Schmerzen durch die Vernarbungen im Bauch und meine Myome, und eine Placenta praevia totalis – also die Plazenta liegt auf dem Muttermund). Knapp 10 Wochen noch!